Reiseverlauf:
1. Tag: Flug mit LUFTHANSA gegen 15:00 Uhr nach Bari. Bustransfer zum Hotel. (A).
2. Tag: Kurze Fahrt zum BIO-Weingut Azienda Colli della Murgia von Franco Ventricelli an der Grenze zur Region Basilikata. Gegründet wurde das Weingut 1968 auf dem Bauernhof der Familie Dibenedetto. Heute entstehen In einer modernen Kelleranlage aus Tuffstein die sehr gehaltvollen Weine dieses Gutes. Das Weingut kultiviert u.a. die sehr alte weiße Rebsorte Verdeca di Gravin sowie ein Sortiment roter und weißer Weine ergänzt mit Schaumweinen.
Nach Besichtigung und Weinprobe bringt uns der Bus zum nächsten Weingut Tenuta Bocca di Lupo im DOC Castel del Monte. Die DOC lieht auf ca. 300 Höhe und ihr Terroir wird geprägt durch sehr steinige Kalk und Tuffsteinböden. Geeignet sind Klima und Böden besonders für rote Rebsorten.
Das hatte schon vor einigen Jahren die bekannte Weinbau-Familie Antinori erkannt, die sich hier bereits seit 1998 engagiert und hohe Summen investierte. Das große Weingut glänzt mit einer neuen, sehenswerten Kellerei und einem Restaurant, von der man einen phantastischen Ausblick genießt. Der Spitzenwein des Weingutes, der Bocca di Lupo Castel del Monte, ist ein reinsortiger Aglianico.
Nach dem Mittagessen im Weingut fahren wir weiter zu einer der Hauptsehenswürdigkeiten Apuliens, dem berühmten Castel del Monte. Spätestens seit dem Kultfilm „Im Name der Rose“ ist diese malerische Burganlage jedem Kinoliebhaber ein Begriff. Schon von weitem sehen wir das rätselhafte Gebäude majestätisch in der Landschaft thronen. Ein gewaltiges Oktogon mit offenem Innenhof, an dessen Ecken jeweils ein wiederum achteckiger Turm emporragt. Von den Burgtürmen ist die Aussicht von der einsam auf dem Berghügel gelegenen Burg einfach wunderschön.
Die Weinberge zu Füßen des Castel del Monte tragen als D.O.C. seinen Namen und somit eine der bekanntesten kontrollierten Ursprungsbezeichnungen. Als DOC „Castel del Monte“ werden sowohl Weiß-, Rot- und Roséwein ausgebaut. Bei uns wenig bekannt ist die autochthone Nero di Troia, auch Uva di Troia genannt, die hier eine große Rolle spielt.
Das große Weingut Rivera auf den Anhöhen der Murgia ist eines der bekanntesten des Castel del Monte-Gebietes. Rivera wurde Ende der 1940er Jahre von Sebastiano de Corato gegründet. Er verfolgt dabei bis heute den ehrgeizigen Grundsatz das Qualitätspotenzial des Weinbaus in der Gegend um Castel del Monte aufzuwerten und in der ganzen Welt bekannt zu machen. Aufbauend auf dieser Maxime wurde das Weingut Rivera binnen weniger Jahrzehnte zum Motor der apulischen Renaissance. Die als Kordon mit Zapfen kultivierten Reben stehen im von Kalktuff beherrschten Gelände der karstigen Hochebene der Murgia, ganz in der Nähe des Kastells von Friedrich II.
Nach einer interessanten Weinprobe und Betriebsbesichtigung geht es dann zurück ins Hotel. (F/M)
3. Tag: Fahrt nach Alberobello, der „Trulli-Hautstadt“ Apuliens (UNESCO-Kulturerbe). Die weiß gekalkten bienenkorbartigen Trulli sind ein unverwechselbares Wahrzeichen Apuliens. Im Ort Alberobello stehen über 1.000 der seltsamen Häuser. Mörtellos gebaut mit Kraggewölben wie schon vor 3000 Jahren, als die Menschen des Neolithikum sich die ersten Hütten mit einem Dach über dem Kopf schufen.
Nach einem Spaziergang durch den malerischen Ort fahren wir weiter zur Cantina I Pàstini im Itria-Tal, dem Land der Trulli.
Apulien ist ein Rotweinland, doch inmitten der wilden Roten gibt es ein kleines Städtedreieck, in dem sich einige Weißweinsorten wohlfühlen. Zum Beispiel im TrulliGebiet zwischen den weißgetünchten Städten Ostuni, Martina Franca und Locorotondo, das dem Anbaugebiet den Namen gibt. Hier wachsen die lokalen Spezialitäten Verdeca, Fiano Minutolo und Bianco di Alessano.
Das Weingut Carparelli bearbeitet seine 12 Hektar Weinberge mit dem Ziel, der Renaissance und der Verbesserung der lokalen Rebsorten wie Verdeca und Weißer Fiano d'Alessio Minutolo. Die Rebsorte erbringt aromatische Weißweine mit einem würzigen Honig- und Nuss-Bouquet, die lange lagerfähig sind.
Unsere Mittagspause verbringen wir im U' Curdunn, einem typischen Restaurant der Region.
Nach einem kleinen Verdauungsspaziergang durch den Ort fahren wir weiter zum BIO-Weingut von Gianfranco Fino, der seine Weinbergsarbeiten z.T. noch mit seinem Pferd Bruno durchführt. Alle Weinberge sind mindestens 40 Jahre alt, liegen z.T. in Sichtweite des Mittelmeeres. Die Reben wurden mit traditioneller Alberello-Pugliese-Erziehung (Bäumchen-Erziehung / Einzelbuschform) mit hoher Pflanzdichte ohne Stützpfähle oder Drahtrahmen bestockt. Er keltert daraus Weine, die den üblichen Attributen der Region noch Struktur, Saftigkeit und Zukunft hinzufügen. Freuen wir uns auf eine interessante Begegnung und Verkostung von Gianfrancos BIO-Weinen. Gegen Abend erreichen wir unser schönes Hotel 4* am Rande der Altstadt von Lecce. (F/M)
4. Tag: Lecce liegt ziemlich genau in der Mitte der Halbinsel Salento zwischen dem Ionischen Meer und der Adria. Boden und Klima der schmalen Halbinsel bieten beneidenswerte Voraussetzungen für den Weinbau. Die Umgebung ist für seine besondere rote Erde berühmt, aus deren Terroir die Reben wunderbare Aromen und Würze ziehen. Kenner meinen, dass von hier die feinsten Weine Apuliens stammen. Zu den bekanntesten Vertretern der acht DOC Bereiche zählt der Salice Salentino. Der Salice Salentino wird überwiegend aus der heimischen Traube Negroamaro (80-100%) und mit der Ergänzungstraube Malvasia Nera (max. 20%) hergestellt.
Ein weiterer großartiger Wein ist der Primitivo di Manduria. Er hat das Zeug zum Star der apulischen Weinszene aufzusteigen. Der Primitivo, ein kraftvoller, fruchtkonzentrierter und mit potentem Gerbstoff ausgestatteter Wein voll üppiger Fruchtsüße, trifft den Zeitgeist und den Geschmack der internationalen Märkte.
Bei einem Besuch in den Weingütern in der Umgebung von Lecce werden wir einige dieser großartigen Weine des Salentino kennenlernen. Weine, die der Kraft und der Sonne Apuliens vollen Ausdruck verleihen.
Als erstes geht es zum Weingut Castello Monaci, einem imposantes Castello aus der Normannenzeit. 1970 gründete die Familie Seracca das Weingut, das heute zur Gruppo Italiano Vini gehört und dem Konsortium als Zentrale dient.
Auf rund 150 Hektar werden regionaltypische Rebsorten wie Primitivo, Negroamaro und Malvasia Nera di Lecce angebaut. Modernste Kellertechnik und erfahrene Önologen sorgen für hervorragende Qualität, die den Charakter der Region widerspiegelt.
Anschließend geht es zu einem der der ganz großen GLOBAL-Player der Region, zur Cantine Due Palme, einer Genossenschaftskellerei mit rund 1.200 Mitgliedern. Die von kleinen Winzern aus den Provinzen Brindisi, Lecce und Taranto gelieferten Trauben ergeben modern interpretierte Weine von hoher Dichte und Konzentration, die sich mit einer süßen, reifen Frucht auch ihre klassische Persönlichkeit bewahren. Die Weine der Cantine Due Palme bieten schon seit Jahren Konstanz und Echtheit auf hohem Niveau.
Heute werden in dem modernen Keller 25 Weine vinifiziert, die zu 90 Prozent aus roten Traubensorten bestehen. Bei einer Gesamtrebfläche von 2.500 Ha produziert die Genossenschaft ca. 10.000.000 Flaschen pro Jahr.
Nach dem Besuch der Cantina und Mittagessen geht es zurück nach Lecce. Nach einer kleinen Pause starten wir zu einer Stadtbesichtigung zu Fuß.
Lecce gilt als »Die Perle des Barocks« in Apulien. Wir spazieren zur Piazza Oronzo im Herzen der Stadt und besichtigen die Überreste des Amphitheaters. Auf unserem Bummel durch die Stadt genießen wir das geschäftige Treiben in den Straßen und bewundern eines der schönsten Beispiele des Lecceser Barock ? die Kirche Santa Croce.
Rest des Abends zur freien Verfügung. (F/M).
5. Tag: Heute Morgen bringt uns der Bus in ca. 30 Minuten zum BIO-Weingut Maseria L'Astore. Das Landgut ist der SLOW-Food Bewegung angeschlossen und produziert auch ein hervorragendes Olivenöl, das noch heute in der unterirdischen Olivenölmühle gepresst wird. Auf 12 Ha Weinberg werden Weine aus den Rebsorten Negroamaro, Aglianico, Primitivo, Malvasia Bianca und Susumaniello produziert. Ausgebaut werden die Weine in einem sehenswerten aus Naturstein der Region gemauerten Gewölbekeller, der von unserer Führerin Leanne stolz als „Kathedrale des Weins“ bezeichnet wird.
Nach unserem Besuch auf Maseria L'Astore fahren wir weiter an die Ostküste zur alten Hafenstadt Otranto. Wie ein Bild aus einer anderen Zeit liegt die Altstadt am türkisblauen Meer. Ein Besuch von Otranto gleicht einem Besuch im Mittelalter. Für die Kreuzfahrer des Mittelalters war der Hafen ein wichtiges Sprungbrett nach Palästina. Für viele Pilger war die berühmte Kathedrale von Otranto mit ihren kostbaren Bodenmosaiken ein Zwischenstopp auf ihrem Weg nach Jerusalem. Otranto ist eine der bezauberndsten Städte Apuliens. Wir bummeln ein wenig durch die malerische Altstadt, entlang des Hafens und der hübschen Uferpromenade. Gute Gelegenheit in einem der ausgezeichneten Fischrestaurants zu Mittag zu essen (fakultativ). Die Küste um Otranto ist für ihre besondere Schönheit bekannt. Das südlich von Otranto gelegene Punto Palascia (auch als Capo d'Otranto bekannt) ist der östlichste Punkt Italiens. Seine felsige Klippenküste, die atemberaubende Sicht aufs Meer, sein Leuchtturm und die unberührte Landschaft laden zu einem Spaziergang ein.
Anschließend geht es weiter zum Weingut Azienda Li Monaci. Östlich der Primitivowelt schließt das DOC Salento die Weinregionen Apuliens bis zum Stiefelabsatz hin ab. Primitivo gibt es zwar auch dort, die wesentlich wichtigere Rebsorte ist dort allerdings die Rebsorte Negroamaro, die zusätzlich von Malvasia Nera und „Montepulciano“ ergänzt wird. Deshalb besuchen wir heute Severino Garofano, den „Vater des modernen Negroamaro“. Severino Garofano hat als Weinberater in vielen Kellereien den Negroamaro des Salento erst hoffähig für den Markt gemacht. Seine Weine sind ein Ausdruck des Salento, wie es keinen Zweiten gibt. Der Süden Italiens hat der Familie Garofano bezüglich Qualitätssteigerung und Image des Negroamaro sehr viel zu verdanken. Lassen wir uns überraschen, was Familie Garafano uns an tollen Weinen zu bieten hat.
Am Abend sind wir wieder zurück im Hotel in Lecce. Nach einer kleinen Pause gehen wir zu Fuß zu einem Restaurant in der Altstadt. Den Abend und das Ende unserer Reise beschließen wir in einem sehr guten Weinlokal bei allerfeinster Apulischer Küche. (F/A)
6. Tag: Die Reise neigt sich zwar langsam den Ende zu. Trotzdem haben wir heute noch zwei interessante Adressen, die wir ansteuern möchten. Als erstes sind wir zu Besuch in der Azienda Agricola Rubino. Die Weine Apuliens haben in den letzten Jahren dank ihrer engagierten Winzer deutlich an Wertschätzung gewonnen. Diese haben, wie zum Beispiel Luigi Rubino, auf moderne Art, mit neuester Kellertechnik und alten Rebsorten die Besonderheiten des Gebietes neu interpretiert und revolutioniert. Er produziert schon fast symbolträchtige Weine auf Basis von Susumaniello-, Primitivo- und Negroamaro-Trauben. Weine, die Aufsehen erregen und begeistern.
Apulien liefert 12% der weltweiten und 44% der italienischen Olivenölproduktion. Das apulische Olivenöl gilt bei vielen als das kräftigste und aromatischste - kurz als das Beste überhaupt. Als letzte Besichtigung haben wir deshalb einen Besuch der Masseria Brancati vorgesehen, die für ihre alten Olivenbäume und ihr berühmtes Olivenöl bekannt ist. Eingebettet in majestätische Olivenhaine hat sie ihr ursprüngliches Aussehen als befestigter Gutshof bewahrt.
Olivenbäume ohne Ende. Die ältesten und schönsten Olivenbäume sollen sogar bis zu 3000 Jahre alt sein. Gepresst werden die Oliven auch heute noch in der alten unterirdischen Olivenpresse. Zum Schluss besteht die Gelegenheit verschiedene Olivenöle zu degustieren. Das Olivenöl von den Jahrhunderten alten Bäumen kann als wertvolles Mitbringsel auch gekauft werden.
Am späten Nachmittag Fahrt zum Flughafen Bari und Rückflug nach Deutschland gegen 18:00 Uhr. Ankunft in Frankfurt gegen 20:00 Uhr. (F)
Hinweis: Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen an.