Reiseverlauf:
1. Tag: Flug von Frankfurt nach Südafrika gegen 20 Uhr. Wir treten am Abend unseren Flug nach Südafrika an. Fliegen deshalb bequem über Nacht und erreichen unser Reiseziel am nächsten Tag.
2. Tag: Ankunft in Port Elizabeth. Fahrt zu unserer Unterkunft am Addo Elephant Park. Er gilt als der abwechslungsreichste Nationalpark Südafrikas. Erste abendliche Pirschfahrt. (A)
3. Tag: Weitere Pirschfahrt zur Wildbeobachtung am frühen Morgen. Fahrt nach Oudshoorn.
Der Ort ist bekannt für seine 360 Sonnentage pro Jahr und als Welthauptstadt der Straußenzucht. Wir werden uns etwas Zeit nehmen und einer der Straußenfarmen in der Umgebung einen Besuch abstatten. Die Tiere auf diesen Farmen sind teilweise recht zahm und fressen einem sogar aus der Hand.
In der südafrikanischen Halbwüste Kleine Karoo vermutet man zunächst keinen Weinbau. Bei Oudshoorn besuchen wir nach dem Besuch der Straußenfarm mit Grundheim unser erstes Weingut auf südafrikanischen Boden.
Die Weinbauregion Kleine Karoo erstreckt sich von den Langberg Mountains bis zu den Swartbergen. In der Kleinen Karoo werden zu etwa drei Viertel Weißweine gekeltert.
Viele Weinfarmen stammen hier noch von den alten Hugenottenfamilien ab, die 1688 vom Kap her einwanderten. Das Gebiet ist sehr trocken und war bisher traditionell für die Schaf- und Straußenzucht bekannt.
Lassen wir uns überraschen oder - “Proe die Klein Karoo!…”- "Probieren Sie die kleine Karoo!" – wie man hier gerne sagt.
Vor den Toren von Oudtshoorn liegen die Weinberge von Sandkoppies, der Heimat der 1858 gegründeten Weinfarm Grundheim. Seit mehr als einem Jahrhundert bewirtschaften hier sechs Generationen das Weingut. Von der Abfüllung bis zur Etikettierung – hier kommt alles aus einer Hand. Neben den Weinen produziert man auch hausgemachte Liköre und Potstill Brandy.
Gegen Abend erreichen wir Carlitzdorp in der Halbwüste Kleine Karoo. Eine besonders heiße und trockene Anbauregion im Osten des Western Cape.
Calitzdorp ist bekannt für einige der besten „Portweine“ des Landes. Das heiße, trockene Klima ähnelt dem des Duero-Tal in Portugal. Was zu einer Traubenqualität führt, deren Aromatik der Schlüssel zur hiesigen Portweinherstellung ist. (1 Übernachtung) (F)
4. Tag: Weinverkostung im De Krans Wine Cellar. Die Brüder Stroebel und Boets Nel gehören zu den Port-Weinpionieren der Region und bauten als erste traditionelle Port-Rebsorten (Tinta Barocca, Touriga Nacional, Sousao und Tinta Roriz) an, die sich bestens akklimatisierten. In Ihrem Weinkeller reifen Spitzenweine heran welche den Vergleich mit der „Konkurrenz“ auf der nördlichen Seite des Afrikas nicht scheuen müssen. Ihr Cape Vintage Reserve Port ist das Non-Plus-Ultra der Weinregion Carlitzdorp.
Anschließend geht es weiter auf der R 62 durch die Kleine Karoo zum Städtchen Ladismith.
Außerhalb der Stadt verkosten wir zur Mittagszeit auf der Guest- und Weinfarm Mymering einige Hillock Wines. Die 55 ha große Farm war ursprünglich eine Tafeltrauben- und Obstfarm. Heute sind hier auch Chardonnay-, Chenin Blanc-, Shiraz- und Ruby Cabernet beheimatet..
Nachmittags besichtigen wir bei Barrydale den sehr angesehenen Joubert-Tradauw wine cellar. Eine gezielt eingesetzte Bewässerung macht aus seinen Feldern und Weinbergen grüne Oasen. Während seiner Praxisjahre auf kalifornischen Weingütern erkannte Motorradfan Meyer Joubert Ähnlichkeiten der R 62 mit der legendären Route 66 und kreierte den Slogan „Taste the Karoo on R 62“. Eine Marketingidee, die sichtbar Erfolge bringt.
Gegen Abend verlassen wir die Karoo und erreichen das Weinstädtchen Montagu. Montagu ist ein kleiner Ort mit viktorianischen Häusern, eingerahmt von schroffen Felsen in einer malerischen Landschaft. (1 Übernachtung) (F/A)
5. Tag: Unsere erste Weinverkostung führt zur Montagu Co-operative Wine cellar. Berühmt für seine Weine aus Rotem und Weißem Mucadel.
Die Montagu Co-operative Wine Cellar Limited wurde am 17. März 1941 mit 15 Mitgliedern gegründet. Von 800 Tonnen Trauben und 15 Mitgliedern im Jahr 1942 wuchs die Kooperative bis 2017 auf stattliche 16 000 Tonnen Trauben und 41 Mitglieder an.
Der Weinkeller produziert heute verschiedene Rot- und Weißweine für den Markt. Zurzeit finden sich 2 Weißweine, 3 Rotweine, 3 Süßweine im Sortiment.
Weiter geht es ins 13.600 Hektar Rebfläche zählendes Weinbaugebiet von Robertson (30 Km). Robertson galt bis vor wenigen Jahren noch als bloßer Traubenlieferant für die Kellereien im Süden. Das hat sich grundlegend geändert, wie wir im Weingut Graham Beck Estate erfahren. Mit rund 400 Hektar Rebflächen und einer Produktion von 400.000 Kisten jährlich ist es eines der größten Weingüter des Landes. Einen besonders guten Ruf hat das Weingut für seine Cape Classique style sparkling Wines.
Cap Classique Schaumweine erfüllen die strengen, am französischen Champagner messbaren Kriterien: Flaschengärung in der Originalflasche, mindestens neun Monate sur lie und aus handverlesenen und im Ganzen gepressten Chardonnay und Pinot Noir Trauben hergestellt.
Der edle Schaumwein von Graham Beck Estate sorgt weltweit für Begeisterung. Einer der berühmtesten Fans dieses Weins dürfte wohl Barack Obama sein, der mit dem Cape Classique Brut Rosé im Jahr 2008 seine Wahl feierte.
Am späten Nachmittag erreichen wir bei der kleinen Ortschaft Agulhas den „südlichsten Punkt Afrikas“, das Cape Agulhas.
Den Rest des Tages nutzen wir zum Besuch des Kap Agulhas, wo sich Indischer und Atlantischer Ozean am südlichsten Punkt des Kontinents treffen, markiert durch einen mächtigen Leuchtturm, den zweitältesten Südafrikas.
Heute umfahren ca. 24.000 Schiffe pro Jahr das Kap. (1 Übernachtung) (F/A)
6. Tag: Nach dem Frühstück besuchen wir das Wildschutzprojekt Panthera. Die auf Initiative von zwei Frauen entstandene Organisation kümmert sich um verletzte, alte und junge Löwen und sonstige Großkatzen, die sie vor dem Abschuss durch „Großwildjäger“ retten konnten.
Ein großartiges Projekt mit einem tiefen Einblick auf die Schattenseiten des „Jagdtourismus“. Auf einer geführten Tour bekommen wir Einblicke in das Projekt und die Arbeit vor Ort.
Entlang der Küste fahren wir weiter nach Hermanus. Die Stadt bezeichnet sich selbst als „Walhauptstadt“, da zwischen August und November die Wale von der Antarktis in die Küstengewässer vor Hermanus ziehen, um hier ihre Jungen zur Welt zu bringen.
Mittagspause in Hermanus. Eine Reihe von kleinen Läden sowie ausgezeichnete Restaurants und urige Pubs verleihen Hermanus ein ganz besonderes Flair.
Alternativ besuchen wir im Januar, dem Südafrkanischen Sommer, das Weingut Newton Johnson Family Vineyards, eines der besten Weingüter im Hemel-en-Aarde Valley bei Hermanus. Newton Johnson ist ein kleines Familienweingut, bei dem noch viele Arbeiten von Hand gemacht werden. Das Weingut liegt oberhalb der Walker Bay. DIE aufstrebende Top-Weinregion in Südafrika, in welcher ein mildes, frostfreies Klima herrscht. Die Trauben wachsen auf granit- und kalkhaltigen Böden und die atlantische Meeresbrise kühlt die Trauben im Sommer ideal ab, wodurch diese langsam reifen und für einen vollen Geschmack des Weines sorgen. In der Walker Bay entstehen einzigartige Weine, die in ihrer Art an Frankreichs Spitzenweine erinnern. Zu den häufigsten Anbausorten zählen vor allem Chardonnay, Sauvignon Blanc und Pinot Noir.
Das Weingut ist ein kleiner Geheimtipp und hat in den letzten Jahren mehrfach die Höchstpunktzahl von 5 Sternen für seine Flagship-Weine vom renommierten südafrikanischen „Platters-Wein-Führer“ erhalten. 2013 wurde der Pinot Noir von Newton Johnson sogar zum Rotwein des Jahres gekürt. Seien wir gespannt auf interessante Gespräche und Weine.
Am späten Nachmittag gelangen wir ins „Cool-climate-Anbaugebiet“ von Elgin. Hier erwartet uns Marion und Brian Smith auf ihrem DEMETER zertifizierten BIO-Weingut Elgin Ridge. Von Anfang an biologisch ausgerichtet, ist Elgin Ridge heute eines der wenigen biodynamisch zertifizierten Weingüter der Kap-Region. Die Weingärten liegen auf 300 m Seehöhe im atlantisch geprägten kühlen Klima des Elgin Valley. Bei ihrer Weinbergarbeit werden sie unterstützt von „tierischen Helfern“ wie Enten, die durch die Rebzeilen patrouillieren und Schnecken fressen, Schafen, welche die Rebzeilen von zu viel Grün frei halten und dem stämmigen Kaltblutpferd Maddox, das den Flug zieht. Abends erreichen wir unser Hotel in Grabouw (1 Übernachtung F/A).
7. Tag: Früh morgens geht es als erstes zur Weinverkostung ins herrlich gelegene, von einem Naturreservat umgebenen Weingut Lothian Vineyards, das bereits in der dritter Generation von der Wilson-Familie geführt wird. Entsprechend dem kühlen Klima der Weinregion Elgin liegt der Fokus der Lothian-Weine auf den Burgunder-Sorten. Am Ufer des Palmiet Rivers gelegen, sind die meisten Rebberge nach Süden ausgerichtet.
Bei Lothian Vineyards steht die Frucht im Zentrum der Weinbereitung. Die akribische Arbeit im Weinberg legt den Grundstein für den unverfälschten Charakter der Kühlklima-Rebsorten Pinot Noir, Chardonnay und Riesling, die hier unter idealen Bedingungen reifen.
Anschliessend fahren wir nach Somerset West. Hier, auf dem Schapenberg (Schafsberg), besuchen wir das Weingut Waterkloof, sicher eines der eindrucksvollsten neuen Weingüter im gesamten Kapland. Schon die Architektur ist außergewöhnlich und imponierend. Ein riesiger monolithischer Block aus Beton, in dem der mehrere Stockwerke hohe supermoderne mehrstufige Schwerkraftkeller untergebracht istDie avantgardistische Architektur ist ein Kontrast zu dem lokalen Fynbos und den Weinbergen. Was für eine Aussicht: Weinstöcke, Berge und das Meer – ganz sicher hat dieses Restaurant einen der besten Blicke in Südafrika!
Faszinierend der Mix aus Natur, Tradition und modernster Technik. Das Weingut Waterkloof wird als „biodynamic vineyard“ betrieben. Das bedeutet, dass die Produktion des Weines nach alten herkömmlichen Methoden durch Mensch und Tier erfolgt. Die Philosophie bei Waterkloof lautete von Beginn an: «Wir müssen uns selber als einen Teil der Natur sehen und uns nicht von ihr entfernen». Als Konsequenz werden zum Beispiel keine Traktoren oder andere Fahrzeuge eingesetzt, es wird lediglich mit 7 stämmigen Percheron Kaltblupferden gearbeitet. Die Bemühungen bleiben nicht unbelohnt. 2007 wurde Waterkloof vom WWF in der Kategorie «Biodiversity Champion & Organic Farming» ausgezeichnet und 2014 erhielten sie das Zertifikat für einen vollorganischen und biodynamischen Weinbau.
Nach der Besichtigung, Weinprobe und Mittagspause fahren wir weiter ins Tal von Franschhoek, auf kapholländisch die „französische Ecke“, die auf drei Seiten von hohen Bergen eingerahmt wird. Franschhoek gehört neben Stellenbosch zu den “must see” einer Reise durch die südafrikanischen Weinbaugebieten. Die Region hat ihren historischen französischen Hugenotten-Charakter behalten und versprüht einen ganz eigenen Charme, wozu die Dichte an Spitzen-Weingütern und Gourmet-Restaurants nicht unwesentlich beiträgt. Franschhoek wird daher auch gerne als die kulinarische Hauptstadt der Kap-Region betitelt. Große Namen der südafrikanischen Köche und Edelgastronomie haben sich hier mit individuellen Restaurantkonzepten niedergelassen. Gegen Abend erreichen wir unser Hotel in Franschhoek (2x Übernachtung). (F/M)
8. Tag: Unser erster Besuch eines Weingutes im Franschhoektal. Am 22. Dezember 1694 erhielt der Einwanderer und Hugenotte Pierre Jourdan ein Stück Land im oberen Tal von Franschhoek und nannte das Gut Cabrière.
Cabrière ist die Heimat von Südafrikas renommierter Sektmarke Pierre Jourdan, unter der fünf Cape Classiques herauskommen. Allerdings ist das Weingut heute in deutscher Hand. Der aus altem deutschem Adel stammende Achim von Arnim führt das Weingut seit dem Jahr 1982. Er gehört zu den Pionieren der Schaumweinherstellung am Kap. Nach seiner Winzerausbildung und Abschluss in Geisenheim kehrte er von dort mit seiner Frau, einer Winzerin von der Mosel, nach Südafrika zurück und brachte all die Erfahrung ein, die er während seiner Ausbildung in Deutschland und Frankreich erworben hatte. Neben seinen Schaumweinen produziert das Weingut unter der Marke Haute-Cabrière auch herrliche Chardonnays und Pino Noirs. Cabrières unterirdischer Keller beherbergt nicht nur ein erstklassiges Gourmetrestaurant und einen spektakulären Besucherkeller, sondern auch eine ausgefeilte Kellertechnik.
Vor dem Gebäude, von dem man einen traumhaften Blick genießt, schmückt ein von einer Sonnenuhr gekrönter Pfeiler den Eingang. Auf den vier Seiten kann man die Eckpfeiler von Arnims Philosophie lesen: SUN – SOIL – VINE – MAN (Sonne, Boden, Rebe, Mensch).
Freuen wir uns auf eine interessante Kellerführung und Weinprobe auf dem Weingut La Cabrière.
Nach der Mittagspasse bringt uns der Bus zum Solms Delta Wine Estate, einem speziell unter sozialpolitischen Gesichtspunkten hochinteressanten und außergewöhnlichen Weingut. „Mark Solms: giving his land back to farmers“ war vor einigen Jahren „die Schlagzeile“ auf den Titelseiten vieler südafrikanischer Tageszeitungen!
Solms verfolgt einen philanthropischen Ansatz in Bezug auf Weinanbau und Weinherstellung. Das Weingut ist derzeit führend in der Aufarbeitung des sozialen und wirtschaftlichen Erbes der südafrikanischen Vergangenheit. Beginnend bei der vorkolonialen ländlichen Nutzung des Landes und der Auswirkungen durch Sklaverei und Apartheid.
Im Jahr 2005 gründete die Familie Solms die Stiftung Wijn de Caab, die den 200 historisch benachteiligten Bewohnern und Mitarbeitern des Weinguts Solms-Delta zugutekommt.
Solms und sein Nachbar Richard Astor überführten ihre Farmen in einen neu gegründeten Wijn de Caab Trust und stellten dann diese Farmen als Sicherheit einer Bank zur Verfügung, damit die Arbeiter „kreditfähig“ wurden und dadurch eine dritte angrenzende Farm erwerben konnten. Wodurch der Wijn de Caab Trust eine 33%ige Beteiligung an Solms-Delta erhielt. Ein Drittel des Weingutes gehört somit heute den Angestellten und den einheimischen ehemaligen Landbesitzern mit zusätzlicher Gewinnbeteiligung.
Die Eigentümerstruktur des Personals wird mittlerweile von vielen als Vorbild für die Umgestaltung des Agrarsektors gewertet, einschließlich des Ministeriums für ländliche Entwicklung und Landreform.
Mark Solms zog damit für sich einen bemerkenswerten Strich unter die 327-jährige Geschichte der Sklaverei und Apartheid in Südafrika.
Solms-Delta ist heute ein preisgekrönter Produzent von edlen Weinen in Südafrika. Freuen wir uns auf spannende Gespräche und ein interessante Weinverkostung. Es ist deutlich zu spüren, dass die Mitarbeiter am Weingut ebenfalls Anteilhaber der Farm sind und sie somit viel Herzblut in ihr Weingut stecken. Daher ist die Stimmung besonders freundlich und angenehm, sodass es eine wahre Freude bereitet, die hochwertigen Weine von Solms-Delta zu probieren.
Am späten Nachmittag besuchen wir das in Südafrika schon recht bekannte Weingut Môreson. International ist es aber gewiss noch ein Geheimtipp. Das Weingut Môreson, zu Deutsch „Morgensonne“ liegt idyllisch eingerahmt von den Wemmershoek Bergen außerhalb von Franschhoek. Môreson nennt sich selbst eine „Family Winery“ und tatsächlich arbeitet die gesamte Eigentümerfamilie Friedman mit auf dem Gut.
Unter der Regie von Kellermeister Clayton Reabow (Diners Club Winemaker of the Year 2018) produziert man hier kräftige und bemerkenswerte Weine. Herausragend sind der Pinotage „The Widow Maker“ (im Platters Weinführer 2014 mit der Höchstnote von 5 Sternen geadelt!) und der Petit Verdot von Môreson. Eigentlich findet man diese Rebsorte nur in Bordeaux-Cuvées, hier wird sie auch sortenrein ausgebaut, wodurch ein kräftiger, schwerer Wein mit Aromen wie Wildbeeren und Schokolade entsteht. Wie man sieht, warten hier spannende Weine auf uns. (F/M)
9. Tag: Heute fahren wir hinüber ins Weinbaugebiet von Paarl. Die Region Paarl liegt nordöstlich von Kapstadt und ist eines der größten Weinanbaugebiete Südafrikas.
Als erstes fahren wir hinauf zum Taalmounment oberhalb von Paarl, dem einzigen Sprachendenkmal auf der Welt. Der Entwurf des Architekten, Jan van Wijk, symbolisiert das Wachstum und die Entwicklung der Sprache Afrikaans. Es ist ein Denkmal für die Sprachwurzeln aus den drei Kontinenten Europa, Afrika und Asien, aus denen sich Afrikaans als Mischsprache entwickelt hat und bis in die heutige Zeit gesprochen wird.
Schön gelegen bietet die Anlage einen Panoramablick auf die Groot- und Klein Drakensteinberge, die Weinfarmen und das Berg River Tal.
Als erstes Weingut, wenn man diesen Global Player überhaupt noch so nennen kann, besuchen wir die KWV - Kooperative Wijnbouwers Vereniging in Paarl. Wenn es einen Grund dafür gibt, dass Wein aus Südafrika inzwischen internationales Gewicht hat, dann heißt dieser Grund KWV. Heute bilden die Weine von KWV, der größten Winzergenossenschaft der Welt, das Beste ab, was das Land am Kap zu bieten hat. Die meisten in deutschen Supermärkten angebotenen südafrikanischen Weine werden hier vinifiziert.
Dass die vorbildliche Arbeit der Genossenschaft weltweit geschätzt wird, bezeugt auch die Auszeichnung zur beliebtesten Weinmarke Südafrikas, die aus einer 2019 von Drinks International durchgeführten Umfrage hervorging.
Unser nächstes Ziel nach der Mittagspause ist das Weingut Nederburg, östlich von Paarl im Tal des Berg River gelegen. Im Weingut Nederburg zeichnet ein junges, aufgeschlossenes Team für die Nederburg-Weine verantwortlich. An der Spitze die zwei Önologinnen Elunda Loubser (Rotwein) sowie Andrea Freeborough (Weißwein).
Das Weingut wurde 1792 von Philip Wolvaart - einem deutschen Einwanderer - auf einem Farmgelände der Holländischen-Ostindischen Kompanie gegründet. Die Familie blieb viele Generationen dem Weinanbau treu und erweiterte die Flächen kontinuierlich. 1937 kaufte dann Johann Graue - ein Einwanderer aus Bremen - das Anwesen und machte Nederburg zu dem, was es heute ist. Eines der führenden Weingüter Südafrikas. Im qualitativ hochwertigen Weinmarkt Südafrikas gehört Nederburg zu den Besten. Die vielen renommierten Preise, von nationalen und internationalen Weinkennern, unterstreichen die Bedeutung des Weingutes. Kein südafrikanischer Produzent hat so viele nationale und internationale Auszeichnungen gewonnen wie Nederburg! Anschließend geht es weiter nach Stellenbosch. (1x Übernachtung) (F)
10. Tag: Stellenbosch liegt in einer der schönsten Weinbauregionen der Welt und ist das südafrikanische Weinbaugebiet mit der höchsten Dichte an Weingüter. Mit seinen 23 Weingütern (18 privaten Kellern und fünf Kooperativen) gilt Stellenbosch als „die Weinhauptstadt Südafrikas“. Stellenbosch ist weltweit „der Begriff“ für südafrikanische Premiumweine. Die Stadt ist eine Weinkapitale mit Charme und vielen schönen alten Gebäuden im Kapholländischen und Viktorianischen Stil. Die südafrikanische Winzerjugend erfährt an der dortigen Universität am Lehrstuhl für Önologie und Weinbau ihre höchsten Weihen.
Zu den deutschen Aussiedlern und Winzern die ihren eindrucksvollen Beitrag geleistet haben und noch immer am Werk sind gehört z.B. das Weingut Dornier, daß von Christoph Dornier, einem Enkel des großen deutschen Flugpioniers gegründet wurde. Hinein geboren in eine Familie berühmter Ingenieure, entwickelte er sich zu einem viel beachteten Künstler und Maler.
Seiner Handschrift ist das architektonisch sehr gelungene Kellereigebäude zu verdanken, daß wir im Rahmen einer Führung und Weinverkostung besuchen.
Viele angesehene südafrikanische Weingüter haben deutsche Wurzeln. Laibach Vineyards im Weinbaugebiet Stellenbosch macht da keine Ausnahme. Die Geschichte dieses Weinguts lässt sich bis in das Jahr 1818 zurückverfolgen. Es wird von der deutschen Familie Laibach-Kühner geführt (der „Flying Winemaker“ Stefan Dorst aus Landau war dort 15 Jahre lang aktiv) und hat sich innerhalb der letzten Jahre im Kreis der führenden Weinerzeuger Südafrikas etabliert. Die 42 Hektar umfassende Rebfläche des Gutes wird seit 2002 komplett organisch bewirtschaftet. Der Pinotage des Weingutes zählt zu den Besten des Landes. Ungewöhnlich im Portfolio ist der „Natural Sweet Chenin Blanc“, der mit seinem Stil und mit einem für südafrikanische Verhältnisse außerordentlich niedrigen Alkoholgehalt an einen Süßwein von der Mosel erinnert.
Der Betriebsleiter des Weingutes, Herr Mike Malherbe, bringt uns mit seinem „Winzerexpress“ hinaus in die Weinberge und erklärt uns die sehr unterschiedlichen Terroirs. Bei einem zünftigen Braii (burisch für Grillen) können wir dann auch Weine von Laibach Estates verkosten.
Anschließend geht es weiter zum Weingut Delheim. Delheim liegt etwas versteckt an den Hängen des Simonsberges bei Stellenbosch. Das Weingut der deutschstämmigen Familie Sperling produziert ein großes Sortiment an international anerkannten Weinen, insbesondere eine ganze Bandbreite an erstklassigen Rotweinen und schönen Weißweinen. Die Familie Sperling hatte als erstes südafrikanisches Weingut Roséweine ausgebaut und damit bis heute großen Erfolg. Ihr Dessertwein „Edelspatz Noble Late Harvest“ ist das Flaggschiff des Guts.
Die Vielfalt des Sortiments aus dem Weingut Delheim ist geradezu atemberaubend - rote Tropfen, Weißwein und Rosé, hier ist alles vertreten.
Nach einer letzten Weinverkostung bringt uns der Bus nach Kapstadt. (2 Hotelübernachtungen). (F/M)
11. Tag: Möglichst früh am Morgen fahren wir vor dem Touristenstrom entlang der malerischen Küstenstraße „Chapman‘s Peak Drive“ hinaus zum Kap der Guten Hoffnung. Die Fahrt zur Kapspitze gehört zum Pflichtprogramm eines Kapstadt Besuchs. Für die frühen Seefahrer war das Kap der Guten Hoffnung der Wendepunkt auf dem Rückweg von Indien nach Hause. Das Kap liegt im 7800 Hektar großen Good Hope Table Mountain National Park, das zumUNESCO-Weltnaturerbe gehört. Die Gesamtfläche der acht separaten Schutzgebiete beträgt 553.000 Hektar. Eine Treppe aus Naturstein führt über 120 Treppenstufen zum alten Leuchtturm auf dem Cape Point Peak, 250 Meter über dem Meeresspiegel.
Nach der Mittagspause bringt uns der Bus ins historische Tal von Constantia, der Wiege des Weinanbaus am Kap. Das Tal beheimatet seit dem 17. Jahrhundert die Weingüter Groot Constantia, Klein Constantia und Buitenverwachting. Die Weingüter waren einst Teil der Constantia Estates welches im 17.Jahrhundert vom ersten Gouverneur der neuen holländischen Kolonie, Simon van der Stel, an der Südspitze Südafrikas gegründet wurde.
Wir besuchen dass „weniger touristische“ Klein Constantia. Die heute in einem modernen Kellergebäude vinifizierten Weine genießen international einen sehr guten Ruf. Eine Besonderheit des Weingutes ist seine Trockenbeerenauslese des süßen „Grand Constance“, die nachweislich aus der sehr alten Rebensorte des „Muscat de Frontignon“ gewonnen wird, die scheinbar mit den ersten Siedlern ans Kap gelangt ist.
Vor den Erfolgen der damaligen Weine müssen sich die Jahrgänge der Neuzeit aber längst nicht mehr verstecken. Schon heute ist der Vin de Constance des Weingutes der beste südafrikanische Dessertwein aller Zeiten. Mit 5 Sternen von John Platter, der Weinbibel von Südafrika, und 95 Parker Punkten hat er das schon eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Gegen Abend erreichen wir wieder Kapstadt. Eine erlebnisreiche Reise mit vielen neuen Eindrücken des südafrikanischen Weinanbaus geht zu Ende. Den Abend beschließen wir mit einem Abschiedsdinner. (F/A)
12. Tag: Freier Vormittag in Kapstadt. Aus der kleinen Kolonie der Holländischen Ostindien Gesellschaft erwuchs jene Stadt an der Tafelbucht, die sich jederzeit neben Rio de Janeiro, Hamburg, Neapel und San Franzisco zu den schönsten Hafenstädten der Welt zählen darf. Sie ist die bunteste und lebensfrohste Stadt Südafrikas mit regem Nachtleben und zahlreichen Restaurants.
Gegen Mittag Transfer zum Flughafen und Rückflug via Johannesburg am frühen Nachmittag. (F)
13. Tag: Ankunft in Frankfurt am frühen Morgen gegen 6 Uhr.