Zu den französischen „Brennmeistern“ für Calvados, Gin, Whisky und Co.
Ausführliche Info:
Wer an Frankreich und französische Spirituosen denkt, dem kommen zuerst Armagnac, Calvados, Cognac und Eau de Vie in den Sinn. Die Franzosen sind große Whiskyliebhaber und die größten Scotch-Trinker weltweit. In keinem anderen Land auf der Welt wird pro Kopf so viel Scotch getrunken wie in Frankreich!
Frankreich ist der größte Produzent für Getreide in Europa. Da lag der Schritt zur eigenen Whiskyproduktion wohl sehr nahe. Insider wissen schon lange, dass französischer Whisky zur absoluten Spitzenklasse gehört. Der französische Whisky steht längst nicht mehr im Schatten der großen Whiskynationen und seine Distillerien liefern heute eine beachtliche Bandbreite verschiedenster Whiskys.
Begleiten Sie uns auf eine „Tour de France“ in Sachen Whisky und weiterer hochprozentiger geistiger Getränke und lernen Sie die Menschen hinter dieser jahrhundertelangen Brenn-Tradition kennen. Auf unserer genussvollen Rundreise durch die Regionen Champagne, Nord Pas de Calais (Willkommen bei den Sch'tis), Normandie, Bretagne, Burgund und Lothringen lernen wir interessante Brennereien und bei Verkostungen ihre hochprozentigen Produkte kennen. Santé!
Neben vielen Brennerei-Besuchen wird bei dieser Fachstudienreise eine feine Balance gehalten zu dem, was Frankreich noch zu bieten hat: beeindruckende Küstenlandschaften, Burgen, Kathedralen und malerische Dörfer und Städte. Eine Whiskyreise, die Landschaft, Whisky und Kultur in Frankreich perfekt verbindet!
In unseren Augen ist das der beste Weg, Land und Leute sowie den Facettenreichtum des französischen Whiskys und seiner spirituellen Verwandten kennen und schätzen zu lernen.
Zu einer Frankreichreise gehört auch die vielfältige und regionaltypische Küche des Landes, die sich harmonisch und ausgewogen den landwirtschaftlichen Begebenheiten der Umgebung angepasst hat. Ganz einfach aber genussvoll in einem netten Bistro, rustikal und authentisch in einer Ferme Auberge, lebensfroh in einer Brasserie oder aber gastronomisch elegant in einem guten Restaurant.
Reiseverlauf:
1. Tag (So): 08:00 Uhr. Begrüßung durch Ihren VAT-Weinkultur-Reiseleiter. Abfahrt per Reisebus ab Neustadt nach Reims in der Champagne. (A)
Als erstes begeben wir uns auf die Spuren des Champagners. Nach der Mittagpause besuchen wir im Rahmen einer Stadtführung eines der großen Champagnerhäuser in Reims. Wer kennt sie nicht, Mumm, Pommery oder Veuve Cliquot, leuchtende Sterne am Champagnerhimmel mit riesigen und tiefen Kellern, in denen Millionen Champagnerflaschen bei perfekten Bedingungen reifen. Wir besuchen den weitläufigen Keller von MUMM, lernen die Geheimnisse des berühmten Schaumweins kennen und degustieren einen edlen Tropfen des Hauses.
2. Tag: Heute geht es nach dem Besuch der einzigen Whisky-Brennerei der Champagne zur nächsten Whisky- und Gin-Brennerei im Nord Pas de Calais (Bekannt durch den Kinofilm Willkommen bei den Sch'tis).
Fahrt zur Brennerei Guillon, mitten im Naturpark Montagne de Reims. Die Brennerei liegt eingebettet in einem Wald von Eichen und Buchen und wurde 1997 von dem Önologen und Brenner Thierry Guillon gegründet, der seine Whiskys aus rein französischen Zutaten kreiert
Der Charakter eines Guillon-Whisky kann als sehr reichhaltig und elegant bezeichnet werden. Alle Finishs werden 8 Jahre alt und erleben die Grundreifung in einer 3-jährigen Reifeperiode in trockenen weißen Burgunderfässern. Das Aushängeschild des Hauses ist der Guillon Finition Vin de Paille, einen hervorragenden Whisky mit 43% Vol.
Nach Besichtigung und Verkostung bringt uns der Bus nach Lille an der belgisch-französischen Grenze. Mit seiner attraktiven Mischung aus flämischer Tradition, französischem Lebensstil und gastronomischer Hochkultur ist das malerische Lille ein wenig bekanntes touristisches Juwel im „hohen Norden Frankreichs“. Welche Vorurteile selbst die „Südfranzosen“ gegenüber der Region Nord-Pas-de-Calais haben, wurde ja sehr anschaulich im Kinofilm „Willkommen bei den Sch'tis“ gezeigt.
Ganz ohne Vorurteile besuchen wir die Distillerie de Wambrechies nördlich von Lille. Die Gründung der Brennerei geht auf das Jahr 1817 zurück, als der Belgier Gallium Claeyssens eine alte Ölmühle in Lille kaufte und sie zu einer Jenever-Destillerie umfunktionierte. Nun Genever, oder kurz Gin, wird hier auch heute noch sehr erfolgreich und in einer breiten Angebotspalette produziert. Nun da war der Sprung zum Whisky nicht groß. Die Grundzutaten und die Technik sind ja fast die gleichen. Seit eingen Jahren sind nun auch drei Single Malts im Ausbau. Freuen wir uns auf eine interessante Verkostung von Genever und Whisky.
Anschließend unternehmen wir einen Stadtbummel durch die malerische Altstadt von Lille. (F/M)
3. Tag: Fahrt in die Normandie.
Wir folgen dem Verlauf der Kanalküste nach Westen und erreichen gegen Mittag die Cervoiserie Northmaen in der Normandie.
Als eine der beliebtesten Brauereien der Normandie werden hier einige sehr schmackhafte Biere gebraut. Dank der Vorliebe des Besitzers Dominique Camus für die Normannische Geschichte sind die Biere als auch die hier gebrannten Whiskys alle mit nordischen Namen versehen. Wer schon mal in Island war dem werden Namen wie Thor Boyo, Fafnir, Yggdrasil oder Sleipnir recht bekannt vorkommen.
Die Normandie ist das Land des Cidre und des Calvados. Aus Apfelwein lässt sich ein wunderbarer Obstbrand namens Calvados brennen. Deshalb stoppen wir heute Nachmittag bei Christan Drouin, einem der renommiertesten Calvados-Brenner der Normandie. Seit 3 Generationen brennt die Familie Drouin hier schon ihren Calvados. Und das sehr erfolgreich. Mehr als 200 Goldmedaillen bei Wettbewerben für Edelbrände müssen erst einmal verdient sein.
In einem malerischen Fachwerkbauernhof aus dem 17. Jhd. können Besucher einen Eindruck davon bekommen, wie früher der Edelbrand hergestellt und zu Weltruhm gelangte. Wir besichtigen die Kelterei, die Reifekeller, die Brennerei und verkosten natürlich auch einige der Edelbrände des Hauses.
Fahrt ins Hotel im Seebad Trouville-sur-Mer, die kleinere Schwester des benachbarten und mondäneren Deauville. Gelegenheit zum Strandspaziergang mit eleganten Strandvillen und dem großen Casino. Oder man läuft zum Hafen und beobachtet die Fischer die schon wieder mit ihren Booten auslaufen. Noch heute werden in Trouville Garnelen, Makrele, Jakobsmuscheln und Seezunge gefischt.
Wie wäre es heute Abend mit einer großen Platte mit Meeresfrüchten, frisch aus dem Meer? (F/M)
4. Tag: Fahrt in die Bretagne.
Fahrt in die alte Kosarenstadt Saint Malo. Im 18. Jahrhundert starteten die französischen Korsaren Duguay-Trouin und Surcouf von Saint-Malos ihre Beutezüge gegen die britische Handelsflotte. Gut geschützt durch die mächtigen Stadtmauern im Stile des französischen Militär-Architekten Vauban hatten sie einen gut gesicherten Heimathafen und konnten sie sich das scheinbar erlauben.
Ein Rundgang über die Stadtmauern bietet einen schönen Blick auf die engen Straßen der Stadt, auf die Strände, den Hafen und die Stadtbefestigungen. Gelegenheit zu einem Stadtbummel und Mittagessen.
Vor einigen Jahren staunten viele Besucher von Whiskymessen noch, als ihnen französischer Whisky aus der Bretagne präsentiert wurde. In der Bretagne wird in vier Distillerien wirklich guter Whisky gebrannt. Eine von ihnen werden wir besuchen und dort bretonische Whiskys verkosten.
Am Nachmittag bringt uns der Bus zur sehr modernen Destillerie Warenghem. Besichtigung der Brennerei, die neben berühmten Likören einen Blended Whisky und einen reinen Single Malt Whiskey anbietet. Der Single Malt Amorik Classic, Amorik Double Maturation und Blend Amorik Breizh haben bereits in Deutschland viele Freunde gefunden. Die Brennerei hat es auch schon in die Kriminalliteratur geschafft. Im Kriminalroman "Bretonisches Leuchten" unterhalten sich Kommissar Dupin und seine Freundin Claire über diese Whiskybrennerei. Freuen wir uns auf eine interessante Besichtigung und Verkostung. Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel am Plage St-Guirec. (F/M)
5. Tag: Bretagne und Burgund
Fahrt nach Larmor-Pleubian zur Distillerie Artisanale Glann ar Mor (alternative Brennerei zu Warenghem). Besichtigung und Verkostung in dieser schon recht außergewöhnlichen Destillerie. Die Glann ar Mor Distillery befindet sich in den Gebäuden eines sehr alten Bauernhofs mit Blick auf das Meer. Herrlich gelegen am Ende einer windumtosten Halbinsel. Der Vergleich mit den an der Westküste gelegenen Küsten Schottlands fällt einem hier nicht schwer..
Jedenfalls sind die klimatischen Bedingungen an der bretonischen Küste ideal und die hier produzierten Whiskys sehr vergleichbar mit den Schottischen und Irischen Whiskys. Whiskykenner sind sich der Vorteile eines maritimen Klimas bewusst, das durch seine salzige und jodierte Luft den Charakter des Whiskys beeinflusst. Der hier gebrannte Whisky gewinnt dadurch an Komplexität und an aromatischem Reichtum.
Die Brennerei produziert verschiedene Arten von Whiskys, insbesondere KORNOG, einen getorften Single Malt, und GLANN AR MOR, einen nicht getorften Single Malt.
Diese Whiskys haben in Wettbewerben und Fachzeitschriften viele Anerkennungen erhalten, insbesondere KORNOG wurde in Jim Murrays „Whiskey Bible 2016“ zum „Europäischen Whisky des Jahres“ gewählt.
Voller neuer Eindrücke verlassen wir die Bretagne und fahren nach Beaune, der Weinhauptstadt des Burgund. (F/M)
6. Tag: Stadtbesichtigung Beaune und Fahrt nach Lothringen
Im Rahmen einer kleinen Stadtbesichtigung erkunden wir zu Fuß die berühmte Weinstadt Beaune. Mit dem spätgotischen Hôtel-Dieu und seinen bunt glasierten Dächern findet sich hier eines der berühmtesten Wahrzeichen Burgunds. Anschließend eine Verkostung von Marc de Bourgogne (Tresterbrand) im berühmten Burgunderhaus Joseph Drouhin.
Als altes, familiengeführtes Unternehmen ist Joseph Drouhin eines der Gründungsmitglieder der „PRIMUM FAMILIAE VINI“, einer exquisiten Vereinigung von elf der besten, familiengeführten Weingüter der Welt. Ein Marc de Bourgogne vom Burgunderhaus Drouhin ist etwas ganz besonderes. Aus den hochwertigen weißen und roten Trauben aus eigenen Weinbergen wird ein frischer, saftiger Marc erzeugt. Ein Klassiker unter den Marcs.
Fahrt nach Toul an der Mosel in Lothringen. Hotelbezug und Mittagessen
Besichtigung und Verkostung in der Distillerie Grallet-Dupic im kleinen Dörfchen Rozelieures mit seinen rund 190 Einwohnern. Die familiengeführte Destillerie ist hier schon seit 1890 aktiv, wobei sie sich erst seit einigen Jahren den Whiskys widmet. Ihr Hauptaugenmerk lag bisher eigentlich als klassische lothringische Distillerie auf Mirabellenbrand und Pflaumenschnaps sowie auf anderen traditionellen Obstbränden. Aber auch Liköre, Gin und Wodka werden hier produziert.
Die fünf hochwertigen französische Whiskys des Hauses werden zweimal in Charentaiser Brennblasen gebrannt und anschließend für vier Jahre in ehemaligen Sherry- und Cognac-Fässern gelagert. Um die „Franzosen“ perfekt abzurunden, kommen sie zur Vollendung für circa ein Jahr in Sauternes-Fässer und werden anschließend ohne Zugabe von Farbstoffen in Flaschen abgefüllt. Neu im Angebot ist ein außergewöhnliche Torfwhisky, der in Bourbonfässer zusammen mit französischen neuen Eichenfässern aus Lothringen reifen darf.
Rückfahrt nach Toul. Wie wäre es mit einer kleinen Stadtbesichtigung zu Fuß. Vor allem die eindrucksvolle gotische Kathedrale St-Ètienne ist auf jeden Fall einen Besuch wert. (F/M)
7. Tag: Rückfahrt nach Neustadt (F)