Ausführliche Info:
In einer knappen Woche bereisen wir dabei Burgund, Chablis, die Champagne, das Loiretal und das weniger bekannte, aber sehr interessante französische Jura. Eine genussvolle Art und Weise in relativ wenigen Tagen in noch wenig bekannten Weinregionen „reinzuschnuppern“ und seinen „Wein-Horizont“ im Kreise Gleichgesinnter zu erweitern.
Frankreich ist die Heimat der Haute Cuisine und eine Wiege der Weinkultur. Außer den spannenden Besuchen z.T. berühmter Chateaux und Domänen besuchen wir auch kulturhistorisch interessante Orte, Kathedralen und Städte. Dabei werden wir auch die Genusskultur nicht zu kurz kommen lassen. Ganz einfach, aber genussvoll in einem netten Bistro, rustikal und authentisch in einem kleinen Restaurant am Wegesrand, lebensfroh in einer Brasserie oder aber gastronomisch elegant in einem gehobenen Restaurant. Praktisch jede Ecke Frankreichs steht für eine exzellente Küche, großartige Weine, Kultur und pure Genussmomente, die das Herz eines jeden Gourmets und Weinliebhabers höher schlagen lassen.
"Bonne Voyage" et "Bon dégustation"
Reiseverlauf:
1. Tag: Abfahrt per Reisebus ab Neustadt nach Epernay in der Champagne.
Nach der Mittagspause unternehmen wir einen Abstecher in das malerische Dorf Hautvilliers. In der Abtei Hautvillers lebte und wirkte im 17. Jhd. ein gewisser Dom Pérignon (1638*–1715+), der als Kellermeister des Klosters die Methode zur Herstellung des unnachahmlichen Schaumweins der Champagne perfektionierte. Die Abtei wird deshalb oft als Geburtsort des Champagners bezeichnet.
In der Abteikirche Saint-Sulpice erinnert heute noch eine schlichte Grabplatte an Dom Perignon. Auf ihr findet sich folgende Inschrift:
"Hier liegt Dom Perignon, 47 Jahre Kellermeister in diesem Kloster, für seine Dienste in unserer Gemeinschaft gebührt ihm großes Lob, er war Vorbild an Tugend und an seiner väterlichen Liebe für die Armen. Er starb in seinem 77. Jahr im Jahre 1715. Er ruhe in Frieden, Amen"
Epernay ist unbestritten die Hauptstadt des Champagners und berühmter Champagnerdynastien. Wir werden uns ein wenig die Füße vertreten und entlang der „Avenue de Champagne“ bummeln, um anschließend eines der großen Champagnerhäuser zu besuchen. Der Untergrund der Stadt ist durchlöchert wie ein Schweizer Käse. Einige Millionen Champagnerflaschen lagern in 120 km Weinkellerstollen, wo sie geschützt vor Licht und Wärme, sorgfältig aufbewahrt werden. Ein Besuch der großen Champagnerkeller inklusive einer Champagnerverkostung ist immer wieder sehr beeindruckend.
2. Tag: Epernay – Pontigny – Chablis – Auxerre
Wir fahren nach Auxerre in Nordburgund. Kurz vor Auxerre legen wir einen Zwischenstopp bei der Abtei von Pontigny ein. Mönche, besonders die Zisterzienser, haben im Mittelalter einen großartigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Weinkultur geleistet. Die Mönche von Pontigny legten einen der ersten Weinberge der Region an, der die Grundlage für den berühmten Wein von Chablis bildete. Sie führten im Gebiet auch die Chardonnay-Rebe ein, die bis heute bedeutendste weiße Rebsorte von Chablis, und verankerten den Weinbau als zentralen Bestandteil ihrer Landwirtschaft.
Kurze Mittagspause und Winzervesper mit Weinprobe in der Domaine Angst. Antoine und Céline Angst sind Seiteneinsteiger und verwirklichten im Jahr 2013 ihren Traum von einem eigenen Weingut. Im Angebot sind Petit Chablis, Chablis, Chablis Premier Cru, Irancy Bourgogne Blanc und Rosé Crémant de Bourgogne. Freuen wir uns auf eine interessante Verkostung.
Fahrt nach Chablis zum Château Long-Depaquit. Etwas isoliert im Nord-Westen des Burgunds liegen die Appellationen von Chablis. Regelmäßige Regenfälle zur Erntezeit, Spätfröste, Graufäule im Sommer, Hagelstürme. Wer macht denn Wein in so einem Gebiet?!? Nun, einige der besten Winzer der Welt. Sie produzieren hier Weißweine, die zu den Besten der Weinwelt zählen
Betriebsbesichtigung und Weinprobe im Château Long-Depaquit. Ein Château wie aus dem Bilderbuch! Herrlich gelegen in einer schönen Parkanlage am Rande der Stadt. Es bewirtschaftet rund um Chablis 65 ha in den allerbesten CRU-Lagen. Das Weingut versteht es vortrefflich, die vielfältigen Charaktere seiner Lagen im Wein wiederzugeben. Produziert werden mineralische und elegante Chablis mit sehr moderater Barriquenote, um das Terroir der Weine besser hervorzuheben.
Fahrt nach Auxerre. Kleiner Bummel durch die Stadt. Eine schöne Gelegenheit den Ort zu erkunden und sich nach der langen Fahrt etwas die Füße zu vertreten. (F/M)
3. Tag: Auxerre – Gouedelon – Sancerre – Pouilly-Fumé - Tours
Heute verlassen wir Burgund und fahren an den Oberlauf der Loire. Unterwegs besichtigen wir die Burg Guédelon. Es handelt sich dabei um eine Sehenswürdigkeit der besonderen Art, denn „die Burg befindet sich noch im Bau!“
Mitten in der Natur bauen seit 1997 in einem Projekt Experimenteller Archäologie Steinbrecher, Maurer, Holzfäller, Zimmerleute, Schmiede, Ziegelmacher und Seiler Tag für Tag eine Ritterburg. Mit Baumethoden des Mittelalters. So wie es unsere Vorfahren vor vielen hundert Jahren nicht anders gemacht hätten. Und dabei darf man den Arbeitern im Rahmen einer Führung über die Schulter schauen. Die mächtigen Burgtürme, Vorratsräume, Gästegemächer - jeden Tag verändert sich die Burg weiter und geht ihrer Fertigstellung entgegen.
Nach diesem Ausflug ins Mittelalter fahren wir weiter nach Sancerre ins Tal der Loire.
In Sancerre erreichen wir eine der berühmtesten Appellationen Frankreichs. Die nach dem gleichnamigen Ort benannte Region werden zu 80 Prozent die Rebsorte Sauvignon Blanc und zu 20 Prozent die Rebsorte Pinot Noir kultiviert.
Unter Weinkennern besteht fast Einstimmigkeit, dass die besten Weine aus der Weißweinrebe Sauvignon Blanc ohne jeden Zweifel aus Sancerre und dem am Fluss gegenüber liegendem Pouilly Fumé kommen. Nur dieses Terroir aus Kalkstein und Feuerstein, aus Schiefer und Sand, zivilisiert die Sauvignon von der Loire von der überquellenden Stachelbeere und Gemüsenoten der Überseesauvignons hin zur großartigen Harmonie mit mineralischem, salzigen Tiefgang und der so typischen Feuersteinnote.
Die Gegend um Sancerre ist nicht nur für ihren Wein, sondern auch für ihren Ziegenkäse (Crottin de Chavignol) bekannt, der im Nachbardorf Chavignol produziert wird. Wenn ein Ziegenkäse auf einen Wein desselben Terroirs trifft, ist die Verbindung wirklich perfekt! Ein einmaliges Geschmackserlebnis. Als Teil einer speziellen Weinprobe mit Käse & Wein können wir uns im Château de Tracy bestimmt einen guten Eindruck verschaffen.
Nach ca. 3 Stunden Fahrt erreichen wir die alte Stadt Tours an der Loire. Bezaubernde Hauptstadt der Region und des Weinbaugebietes Touraine. (F/M)
4. Tag: Tours – Chinon – Château Chenonceau
Fahrt zum Bilderbuch-Schloß Chenonceau. Die Ansammlung von Schlössern und Burgen, die man im Tal der Loire und ihren Nebentälern bewundern kann, ist einmalig auf der Welt. Um alle berühmten Schlösser zu besuchen bräuchte man fast eine Woche. Wir haben uns für Chenonceau entschieden, ein echtes Kleinod unter den Schlössern der Loire. Der Charakter des Schlosses ist von bestechender Schönheit und Harmonie.
2000 erklärte die UNESCO das Loire-Tal mit seinen Schlössern zum Weltkulturerbe. Hier gehen der Wein-Kultur und Bau-Kultur in Gestalt von Schlössern und historischen Städten eine einzigartige Symbiose ein, welche das einzigartige Flair der Wein-Region Loire ausmachen.
Unterhalb von Tours dominiert im Gegensatz zum Oberlauf der Rotwein und speziell die Sorte Cabernet Franc zusehends die Weinlagen. Am linken Flussufer der Loire liegt die Appellation Chinon AOP, die etwa 2300 Hektar Rebland umfasst. Sie ist nach der gleichnamigen mittelalterlichen Stadt Chinon benannt. Die Weinberge dieser Appellation sind zumeist terrassenförmig an den Ufern der Loire und der Vienne gelegen. Es werden sowohl Rotweine, Weißweine als auch Roséweine erzeugt. Der Rotwein aus Chinon wird hauptsächlich aus Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon (maximal 10%) gekeltert.
Oberhalb von Chinon befindet sich auf einem Felsvorsprung die eindrucksvolle Ruine von Château Chinon, wo im Jahre 1429 Jeanne d’Arc (1412–1431) das erste Mal mit König Karl VII. (1422-1461) zusammentraf. Gelegenheit zur Mittagspause im Burgrestaurant und zur Besichtigung der Burg.
Fahrt nach Panzoult zur Cave de la Sibylle. Besuch bei den Winzern der Cooperative „Cave de la Sibylle“, einer Vereinigung 14 unabhängiger Winzer, die hier in einem „unterirdischen Steinbruch“ mit viel Kreativität ihre Verkaufsräume bzw. gemeinsame Vinothek eingerichtet haben. Die alten Verbindungsstollen zieren heute aus dem Felsen heraus gearbeitete fantastische Reliefs.
Den frühen Abend widmen wir einer außergewöhnlichen Weinprobe an Bord einer Gabare, wie hier die traditionellen Lastkähne genannt wurden. Für zwei Stunden überlassen wir uns der Strömung und den Wellen. Genießen die schöne Abendstimmung auf dem Fluss. Dazu gibt es außer Wein auch deftige Spezialitäten der Region, um eine kräftige Grundlage für die Weinprobe zu gewähren. (F/A)
5. Tag: Tours - Clos de Vougeot – Beaune
Wir verlassen die Loire und erreichen in Burgund einen der ganz großen Namen der Weinwelt -die Weinlage Clos de Vougeot.
Das Château Clos de Vougeot, ist für alle Geschichts- und Weinliebhaber ein unumgängliches Reiseziel in der Bourgogne. Die Wein-Bruderschaft der Confrérie des Chevaliers du Tastevin begeht hier jeweils im Juli ihre Zusammenkunft mit der Einführung neuer Mitglieder, vielen Reden und – natürlich – einer sehr umfangreichen Verkostung der besten Burgunderweine aktueller und alter Jahrgänge
Im Rahmen einer kleinen Stadtbesichtigung erkunden am wir frühen Abend zu Fuß die berühmte Weinstadt Beaune. Mit dem spätgotischen Hôtel-Dieu und seinen bunt glasierten Dächern findet sich hier eines der berühmtesten Wahrzeichen Burgunds. (F/M)
6. Tag: Beaune – Chardonnay – Cluny - Château Chalon – Arbois
Wir fahren durch das hübsche Hügelland des Mâconnais nach Chardonnay. Der Ort, der als Namensgeber einer der weltweit am meisten verbreiteten Rebsorte und deren Weine gilt, steht heute weit im Schatten seines großen Namens. Die Weine der Region werden hauptsächlich von den Winzern der umliegenden Gemeinden genossenschaftlich ausgebaut und vertrieben. Sehr beliebt sind auch die Crémants de Bourgogne, die hier produziert werden. Eine Weinverkostung vermittelt uns einen sympathischen Eindruck vom Herz der Chardonnay-Welt.
Anschließend fahren wir weiter zu den immer noch beeindruckenden Ruinen des Kloster Cluny.
Das Kloster war das geistige Zentrum der mittelalterlichen Christenheit und Ausgangspunkt bedeutender Klosterreformen. Als Stammhaus des größten mittelalterlichen Ordens des Abendlandes, der Benediktiner, lebten hier zu seiner Blütezeit bis zu 400 Mönche.
Besichtigung der „Mayor Eclesias" des Klosters Cluny, der Ruine der größten mittelalterlichen Kathedrale und Höhepunkt der romanischer Sakralarchitektur. Zu Ihrer Zeit ein gewaltiges Bauwerk mit einer Länge von 187 Metern, dass bis zum Bau des Petersdoms in Rom die längste Kirche bleiben sollte.
Wo Mönche Weinbau betrieben, ließen sich die Früchte ihrer Arbeit stets sehen bzw. gut trinken. Das war und ist immer noch so. Speziell den weinseligen Dominikanern und später auch den Zisterziensern hat die Weinwelt viel zu verdanken.
Wir verlassen das Maconais und erreichen gegen Mittag das Weinbaugebiet des französischen Jura. Es ist ein kleines, feines und wenig bekanntes Anbaugebiet mit etwa 1500 Hektar Rebfläche. Eine Spezialität des Jura ist der Vin de paille (Strohwein). Ein süffiger und voller Wein, der zum Aperitiv gereicht werden kann, zu Gänseleber und Desserts.
Zur Weinprobe fahren wir nach Château Chalon, ein Weinort mit eigener Appellation Controllée, der sich ganz der Produktion des berühmten und sehr seltenen „Vin Jaune“ (gelber Wein)" verschrieben hat. Einem schweren, bernsteinfarbenen Weißwein, der vom Geschmack her an spanische Sherrys erinnert und der „typischste Wein" des Jura ist. Château Chalon gilt als Wiege dieses Weins.
Der Wein muss ein natürliches Mostgewicht von umgerechnet mindestens l2 % vol. Alkohol aufweisen und nach einer langsamen Vergärung mindestens 6 Jahren (ohne aufzufüllen) in Eichenholzfässern unter einer Florhefeschicht reifen.
Am frühen Abend erreichen wir unser Hotel in Arbois. Mit einem schönen Abschiedsessen neigt sich unsere Reise so langsam dem Ende zu. (F/A)
7. Tag (Sa): Arbois – Rückfahrt
In Arbois wurde aus wissenschaftlicher Sicht Weingeschichte geschrieben. Louis Pasteur, der berühmteste Sohn von Arbois, war einer der größten Wissenschaftler seiner Zeit. Er erkannte als erster, dass Mikroorganismen bei Fäulnis und Gärung mitwirken und revolutionierte mit seinen bahnbrechenden wissenschaftlichen Untersuchungen über die alkoholische Gärung und der Haltbarmachung von „Wein, Essig, Bier und sonstiger Lebensmittel (Pasteurisierung!)" die Lebensmittelindustrie des 19. Jahrhunderts.
Ein Besuch im „Maison Pasteur" führt zurück in die Lebens- und Arbeitswelt des großen Wissenschaftlers.
Anschließend sind wir zu Gast auf der Domaine Les Bruyères der Familie Jacques Tissot, wo uns Tochter Nathalie ihre Weine vorstellt. Klimabedingt eignet sich das Jura besonders gut für den Anbau von trockenen und eleganten Weißweinen, die auch bei der Herstellung von guten Schaumweinen Verwendung finden. Rückfahrt nach Neustadt (F)
Hinweis: Die Auswahl der genannten Weingüter und Hotels kann sich betriebs- und terminbedingt ändern. In diesem Falle bieten wir gleichwertige Alternativen. Wegen des jeweils sehr umfangreichen Tagesprogrammes und teilweise größerer Fahrstrecken beginnen wir unsere Tagestouren jeweils um 08:00 Uhr.
Unser Tipp: Der Vorteil einer Weinreise mit dem Reisebus ist der große Kofferraum des Busses. Da kann Mann / Frau schon einige schöne Flaschen als flüssiges "Souvenir" mit nach Hause bringen.