Ausführliche Info:
Wein bestimmt schon seit tausenden von Jahren die Kultur der Insel. Archäologische Ausgrabungen haben bestätigt, dass hier schon vor mehr als 6000 Jahren Wein angebaut wurde.
Wie bereits Homer in seiner berühmten Odysse zu berichten wusste, konnte sein Held Odysseus und seine Kameraden nur mit Hilfe des schweren Weines aus Zypern dem menschenfressenden Zyklopen Polyphem entkommen, indem sie ihn damit betrunken machten.
Speziell die mehr als 25 autochthonen bzw. traditionellen einheimischen Rebsorten wie z.B. Mavro, Maratheftiko, Yiannoudi (Rot) und Morokanella, Promara und Xynisteri (weiß) blicken als Zyperns wertvollstes Rebbauerbe auf Jahrhunderte der Weingeschichte zurück. Dann wäre da noch der legendäre Commandaria-Süß-Wein, benannt nach der Commanderie des Ritterordens der Hospitaliter, die diesen Wein sehr schätzen, in den gesamten Mittelmeerraum exportierten und damit gutes Geld verdienten.
Aber diese Zeiten sind schon lange Geschichte. Zypern war bis vor wenigen Jahren fast ein weißer Fleck auf der Europäischen Weinbaukarte und nur sehr wenigen Weinfreunden bekannt. Das hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Allerdings mussten die Winzer nach langer Krisenzeit den Weinbau praktisch neu erfinden. Brach gefallene Rebflächen reaktivieren oder für Neupflanzungen roden. Innovative junge Winzer investierten in modern ausgerüstete Kellereien und setzen vor 20 Jahren eine Qualitätsrevolution in Gang. Weinkenner und die einschlägige Wein-Presse sind zunehmend begeistert. Bei internationalen Weinverkostungen ist ein Wein aus Zypern mittlerweile immer auf den oberen Plätzen zu finden.
Unsere Wein-Kultur-Reise führt zuerst hinauf ins Troodos-Gebirge. Dort werden wir von unserem zentral gelegenen Standorthotel Ausflüge mit Besichtigungen und Weinproben unternehmen. Gebirgs- und Weindörfer, altbyzantinischer Bergkirchen und Klöster warten darauf entdeckt zu werden.
Das Troodos-Gebirge kann aufgrund seiner Geologie und Höhenlage mit einzigartigen Terroirs aufwarten. In den Weinbergen, die zumeist über 700 m über N.N. liegen, zum Teil sogar bis zu 1500 m hoch, nutzen die Erzeuger die kühle Höhenlage kombiniert mit dem mediterranen Seeklima optimal aus. Für die Weinbauern war es ein großes Glück, das Zypern in der Vergangenheit von Weinschädlingen verschont blieb und daher bis heute im Einklang mit der Natur unverfälschte Weine ohne chemische Belastung entstehen können. In der Vergangenheit hatte es die Reblaus erstaunlicher Weise nicht in diese abgelegene Weinregion Europas geschafft. Darum findet man hier auch noch sehr viele alte bis sehr alte Weinstöcke, die noch ungepfropft und wurzelecht im kargen Kalkstein wurzeln. Viele Reben wachsen auch heute noch in unmittelbarer Nachbarschaft und „im Schutz“ einer der vielen „Kapellen oder Klöster“ der Insel. Ohne die Klöster hätte sich die „Weinkultur“, vergleichbar mit den christlich geprägten Weinländern Europas, längst nicht so weit entwickelt. Während der Rundreise machen wir deshalb Halt an den verschiedensten Kirchen und Klöstern, die z.T. schon ab dem 4. Jhd. in den abgelegen Bergeshöhen des Troodosgebirges erbaut wurden und dort ihre ganz eigene, tiefreligiöse christliche Kultur entwickelten.
Nach den Tagen im Höhenklima der Berge fahren wir hinab an die Küste zu unserem Hotel bei Paphos. Ausgangspunkt für die Erkundung historischer antiker Stätten, weiterer Weingüter und der Akamashalbinsel, größtenteils ein Naturschutzgebiet mit wertvollen Biotopen und von großer ökologischer Vielfalt.
Reiseverlauf:
1. Tag: Flug von Deutschland nach Larnaca. Transfer ins Berghotel nach Pano Platres, einer zyprischen Sommerfrische auf 1150 m Höhe. (3 Übernachtungen mit HP)
2. Tag: Fahrt nach Kalopanagiotis, wo wir das Kloster von Agios Ioannis Lampadistis besuchen, das als UNESCO-Weltkulturerbe ausgewiesen wurde.
Anschließend fahren wir weiter zum herrlich inmitten weitläufiger Weinberge auf 900 m gelegenen Weindorf Omodos.
Hier besuchen wir das BIO-Weingut Ktima Gerolemo. Nach einer Betriebsführung und einigen Erläuterungen zum BIO-Weinbau verkosten wir bei einem herrlichen Blick auf Gebirge und Rebgärten einige Weine.
Nach dem Mittagessen in einer lokalen Taverne besuchen wir etwas außerhalb des Dorfes mit Oenou Yi das zweite Weingut des Tages.
Mit dem Terroir der Kalksteinböden von Omodos als besonderem Verbündeten wird vom Weingut den einheimischen Rebsorten Zyperns wie Xynisteri, Maratheftiko, Giannoudi, Priorität eingeräumt, während gleichzeitig internationale Sorten wie Shiraz, Merlot, Cabernet Sauvignon nicht zu kurz kommen.
Anschließend verbleibt noch etwas Zeit um nachmittags im Ort Omodos zu bummeln.
Omodos, umgeben von Bergen, gilt als eines der malerischsten Dörfer Zyperns. Die besondere Attraktion des Ortes ist neben seinem hervorragenden Wein eine mittelalterliche Weinpresse mit angegliedertem kleinen Museum.
3. Tag: Fahrt durch die Bergwelt des Troodos, dessen höchster Berg, der Olymp (1.952 m), die gesamte Insel überragt.
Dann geht es wieder hinab auf ca. 1000 Höhenmeter zum Dorf Kakopetria. Der alte Teil des Dorfes steht mit seinen engen, gepflasterten Gassen und den restaurierten zweigeschossigen Häusern mit Holzbalkonen unter Denkmalschutz.
Wir besuchen drei kleine byzantinische Kirchen in der Umgebung. Panayia Podithou, erbaut im Jahr 1502, Archangelos Michael, eine Kapelle mit Gemälden des postbyzantinischen Stil des frühen 16. Jahrhunderts.
Zum Schluss die Kirche Agios Nikolaos tis Stegis mit ihren von der UNESCO als Kulturerbe geschützten byzantinischen Fresken. Sie gilt als eine der interessantesten byzantinischen Kirchen auf der Insel.
Anschließend fahren wir zum Weingut Kyperounda. Die Kyperounda Weinberge mit ihren sandigen Lehmböden, steil abfallenden Weinbergsterrassen und die Höhenlage bilden ein perfektes Terroir für die Herstellung hervorragender Weintrauben.
Gegen Mittag erreichen wir das Weindorf Pelendri. Gelegenheit in einer lokalen Taverne zu Mittag zu essen.
Nach der Mittagspause geht es dann zum Weingut Tsiakkas. Seine höchsten Weinberge liegen auf 1480 m! Hier baut man noch ganz bewußt die alten und autochthonen Rebsorten an. Seine Xynisteri (weiß / 100jährige Reben) zählen zu den 3 Top-Xynisteris Zyperns! Einen guten Ruf hat auch der Commandaria-Süßwein des Weingutes.
4.Tag: Heute wechseln wir das Hotel und fahren hinab an die Küste. Unterwegs machen wir einen Stopp im Weindorf Koilani. Der Ort liegt im Herzen der "Krasochoria", eine Region am südwestlichen Abhang des Troodos, wo schon seit Jahrhunderten Wein angebaut wird. Seine Lage auf 900 Meter Höhe, sein Klima und sein Boden sind ideal für die Herstellung von Qualitätsweinen.
Heute werden wir eines der bekanntesten Boutique-Weingüter mit einer Jahresproduktion von nur 50.000 Flaschen, das Weingut Ayia Mavri, besuchen.
Bei der Auswahl der Rebsorten ist es gegenüber internationalen Sorten recht offen und hat daher neben traditionellen lokalen auch ausländische Rebsorten für die Herstellung von weißen und roten, trockenen und süßen Weinen gepflanzt. Im Anbau sind die einheimischen Sorten Mavro, Xinisteri, Muscat von Alexandria und Lefkada, sowie Shiraz, Cabernet, Mataro, Grenache und Carignan.
Im Anschluss besuchen wir ein weiteres der „jüngeren Weingüter“, das Weingut Vlassides. Sein Besitzer, Sophocles Vlassides, gehört zu den neuen und dynamischen Kräften des Weinbaus in Zypern. Die moderne und sehenswerte Architektur des Erweiterungsbaues seines Weingutes von 2012 spiegelt das wider.
Sein Weingut ist bekannt für vollmundigen Rotweine – insbesondere für Shiraz und Cabernet Sauvignon.
Am späten Nachmittag sind wir dann zu Gast im „jungen“ Weingut von Marleen und Marcos Zambartas. Trotz der kurzen Zeit, in der die Zambartas-Weine auf dem lokalen Markt sind, gehören sie schon zu den Top-Zypern-Weinen.
Besonders hervorzuheben ist das Engagement der Familkie Zambartas, das sich ganz besonders auf ganz alte und autochthone Rebsorten bezieht, die sie seit einigen Jahren in alten Weinbergen wiederentdecken und in einem speziellen Weinberg unter wissenschaftlicher Betreuung durch Klone vermehren, um sie zu einem neuem wirtschaftlichen Leben zu erwecken.
Auf dem Weg zu unserem Hotel in Paphos machen wir noch einen Abstecher nach Pétra tou Romioú. Ein spektakulärer goldener Strand mit schönen Felsformationen, wo der Sage nach die griechische Göttin der Schönheit und der Liebe, Aphrodite-Cypria, aus Wellen und Schaum geboren wurde. (3 Übernachtungen mit HP)
5.Tag: Fahrt zum Weingut Vasilikon der Brüder Kyriakides. Dass Vasilikon ist das einzige Weingut in Zypern, das sich seit seiner Gründung auf nur zwei Weine konzentriert. Sowohl das weiße "Vasilikon" als auch das rote "Methy" (einer der besten vier oder fünf Cabernet Sauvignon, die in Zypern vinifiziert werden) gehören in den letzten acht Jahren zu den Top-Weinlabels für Weine für den täglichen Konsum.
Anschließend fahren wir weiter ins Weindorf Panayia zum Weingut Vouni Panayia, wo wir im Restaurant des Weingutes die schmackhafte, saisonale, traditionelle Küche genießen können.
Auf ca. 1.000 m über dem Meer, umgeben von einem Pinienwald, verteilten sich auf 25 Hektar die Weinberge der Familie. Der Inhaber, Herr Andreas Kyriakides eröffnete sein Weingut 1987 nach 15 Jahren Tätigkeit als Weinanalytiker in des Landwirtschaftsministerium in Limassol. Heute produziert das Weingut jährlich über eine halbe Million Flaschen.
Die Weinberge liegen zwischen 900 und 1150 m. Die Familie baut bewusst traditionelle, autochthone Weinsorten wie Xynisteri, Spourtiko, Promara, Maratheftiko und Yannoudi an. Diese einheimischen Rebsorten sind die wahren Weinschätze Zyperns. Autochthone Sorten, die seit Jahrhunderten bewährt und untrennbar mit dem zyprischen Land verbunden sind. Sie eignen sich perfekt für das trockene warme Klima und die kalkhaltigen Böden der zyprischen Weinberge.
Nach einer Mittagspause geht’s zum 850 m hoch gelegenen Kloster Chrysorroyiatissa aus dem 12. Jahrhundert. Das heutige Bauwerk - eine einschiffige Kirche, die auf den Fundamenten einer älteren Kirche gebaut wurde, stammt aus dem Jahr 1770.
Das Kloster mit seinem idyllischen Innenhof ist vor allem für seine hervorragende Weine bekannt.
6. Tag: Tag zur freien Verfügung am Strand. Für kulturgeschichtlich Interessierte sind bestimmt die in Fußentfernung vom Hotel liegenden archäologischen Stätten von Alt-Paphos interessant.
Die wunderschönen römischen Mosaike aus der Zeit um das 3. Jahrhundert n. Chr., die vor allem von griechischen mythologischen Szenen inspiriert wurden, sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Das gleiche gilt für Königsgräber von Nea Paphos.
7. Tag: Abschied von Zypern. Transfer zum Flughafen und Rückflug.
Unser Tipp: Verlängern Sie doch diese Reise noch um eine Badewoche im Strandhotel. Wir unterbreiten Ihnen gerne ein Angebot.