Ausführliche Info:
Nach dem Abzug der Kolonialfranzosen nach Frankreich war der traditionelle Weinbau in Marokko zusammengebrochen. Aufgrund seiner Erfahrungen als Jurastudent in Bordeaux, war es König Hassan II. persönlich, der den Neuanfang wollte, denn Marokko hatte eine lange Weinbautradition, bewährte Böden und gute klimatische Voraussetzungen. Eine beispiellose Wiedergeburt des marokkanischen Weinbaus begann, als er seine starken Beziehungen zu Jacques Chaban-Delmas (einer der großen „Korkbarone“) und Pierre Castel, den Präsidenten der Castel-Gruppe ausnutze, ausländische und speziell französische Investoren und Weinfachleute einlud im Königreich zu investieren, um ein qualitativ hochwertiges Weinbaugebiet wiederzubeleben. Der Plan ging auf und Marokko gehört heute zu den Weinnationen, die hervorragende Weine auf den Markt bringen.
Weite Ebenen, Berge, vorzügliche Böden und vor allem viel Sonne. Diese guten Bedingungen für den Weinbau gibt es nicht nur in Burgund, der Toskana oder in der Pfalz. Die sanft geschwungenen Weinberge sind zwar ein ungewöhnlicher Anblick in einem muslimischen Land. Doch die Reben und der aus ihnen hergestellte Wein gedeihen gut in Marokko. Das einzige, speziell marokkanische Problem im Weinbau ist der „Chergui“, ein heißer Wüstenwind, der, so Allah will, die Trauben in manchen Jahren in kürzester Zeit zu Rosinen verbrennt.
Die besten Weine stammen aus der Region Meknés-Féz, an den Hängen des Atlasgebirges. Zwischen 580 und 700 Metern Höhe, zwischen den Ausläufern des Atlasgebirges und am Fuße des Mont Zerhoun im Norden, profitieren die Weinberge von einer mäßigen Niederschlagsmenge und einer großzügigen Sonneneinstrahlung. Sandige und ton- und kalkhaltige Böden tragen das ihre zu den außergewöhnlichen Terroirs bei.
Besuchen Sie mit uns im Rahmen unserer Studienreise ausgesuchte Weingüter des Landes. Lernen Sie Mitglieder der Avantgarde des marokkanischen Weinbaus persönlich kennen.
Lassen Sie sich überraschen, genießen Sie den Luxus stilvoller Unterkünfte sowie neue, orientalische Geschmackserlebnisse und Gaumenfreuden im Königreich der Sinne, in einer faszinierenden Kultur in einem großartigen Land.
Reiseverlauf:
01. Tag: Am frühen Nachmittag Flug ab Frankfurt nach Casablanca. Empfang und Transfer ins Hotel. Übernachtung im Hotel 4* in Rabat.
02. Tag: Besichtigung von Rabat, der Hauptstadt Marokkos und Residenz des Königs. Rabat übt mit ihrer hochgelegenen, malerischen Kasbah und ihren bedeutenden Sehenswürdigkeiten auf jeden Fremden eine besondere Faszination aus.
Anschließend fahren wir nach Benslimane. Die Domaine des Ouled Thaleb liegt in den Zenata-Küstengebieten zwischen Casablanca und Rabat und war in den 1990er Jahren führend bei der Erneuerung der marokkanischen Weinindustrie. Die Domaine ist das älteste marokkanische Weingut und ein Star in der marokkanischen Weinwelt. In Zusammenarbeit mit dem berühmten französischen Weinberater Allain Graillot (z.B. Crozes Hermitage) werden heute auf einer Fläche von 800 Hektar Top-Qualitätsweine angebaut und hergestellt.
Der Topwein des Weingutes ist der „SYROCCO“, ein großartiger Rotwein aus ganz alten Syrah-Reben der für stattliche 60 EUR die Flasche verkauft wird.
Weinprobe mit Mittagessen auf dem Weingut.
Nachmittags Weiterfahrt nach Meknès. Übernachtung in Meknes. (2 Hotelübernachtungen).
03. Tag: Vormittags besichtigen Sie in der Nähe von Meknès „Château Roslane“, das zur Gruppe „Les Celliers de Méknes“ gehört, dem größten Weinproduzenten Marokkos. Nach der Betriebsbesichtigung degustieren vor Ort eine Auswahl dort produzierter Weine.
Les Celliers de Mèknes ist das Symbol für die Wiederbelebung und Erneuerung des marokkanischen Weins. Allein hier werden heute mit 35 Millionen Flaschen über 50 Prozent des insgesamt jährlich im Land produzierten Weins hergestellt.
Das Weingut stellt was die Größe angeht damit fast alle europäischen Produzenten in den Schatten und ist vergleichbar mit Grossbetrieben in Australien, Chile oder Kalifornien. Für die neue Nachfrage aus China werden z.Z. zusätzlich weitere 800 Hektar Rebfläche neu angelegt,
Auf über 5.000 Hektar erstreckt sich bisher die Rebfläche. 25 Rebsorten gedeihen hier bestens. Vor allem Carignan, Cinsault, Grenache, Chardonnay, Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah.
Die hochmodernen Celliers de Meknès sind ein Unternehmen der Superlative. Es gibt computergesteuerte Kelter-, Kühl- und Abfüllanlagen und Edelstahltanks für Zehntausende Hektoliter Wein.
Die Produktpalette reicht vom einfachen Landwein über teure Cuvées bis hin zum feinen (marokkanische) Champagner.
Darunter findet sich auch ein Spitzen-Rotwein „Chateau Roslane“, der in 2000 aus Frankreich importierten Barriquefässern in einem sehenswerten Gewölbekeller reift.
Nach dem Mittagessen im Weinhotel (Relais et Chateaux) geht es zur halbtägigen Besichtigung von Meknès.
Meknès ist eine der vier Königsstädte Marokkos und sie verdankt ihren Namen dem Stamm der Meknassa. Ihre Blütezeit erlebte die Stadt unter dem Alaouitenherrscher Moulay Ismail, der die 40 Kilometer lange wuchtige Stadtmauer, sowie Paläste von gewaltigen Ausmaßen bauen ließ. Interessant sind dabei vor allem das "Bab EI Mansour", das berühmteste Tor Marokkos, der Palast "Dar Jamai" und die berühmten Pferdeställe des Moulay Ismail, in denen 12.000 Pferde Platz fanden. Die Souks von Meknès gehören zu den schönsten und ursprünglichsten des Landes. Übernachtung im Hotel 4* in Meknès.
04. Tag: Nur eine kurze Fahrt über die Autobahn und Sie sind schon in der nächsten Königsstadt. Fès, die älteste und zugleich schönste der vier marokkanischen Königsstädte, gilt als Marokkos geistiges und geistliches Zentrum.
Unterwegs machen wir Halt bei den römischen Ruinen von Volubilis. Wir besichtigen die zauberhaften Fußbodenmosaiken, das Kapitol, den Triumphbogen, die Thermen und das römische Forum.
Nach dem Mittagessen Besichtigung von Fes, das reich an Zeugnissen andalusisch-maurischer Kunst in Form von über 400 Moscheen, Medersen, Brunnen und anderen Bauwerken ist. Die drittgrößte Stadt Marokkos ist die älteste der vier Königsstädte von Marokko. Im 12. Jdt, in der Zeit der Almohaden-Dynastie, erlebte die Stadt ihr „goldenes Zeitalter“. Eine Zeit, in der arabisches Geistesleben, arabische Kunst und arabische Wissenschaft zu unglaublicher Blüte gelangten und der geistigen Elite Europas als Leuchtturm diente.
Fes ist eine Stadt, die wie ihre „kleinere Schwester Granada“, die Blütezeit der alten maurischen Kultur und Tradition symbolisiert. Den Mittelpunkt der Stadt bildet die Medina, zweifellos einer der Höhepunkte der Stadt. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Altstadt besteht aus einem riesigen Gassenlabyrinth und ist damit wohl das größte autofreie Stadtzentrum der Welt. Hier könnte man Tage verbummeln.
Die Altstadt von Fès steht seit 1976 vollkommen zu Recht auf der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste. (1 Übernachtung)
05. Tag: Fahrt zur Domaine de la Zouina in der Nähe von El Hajeb. Das Weingut liegt am Fuße des Mittleren Atlas auf 800 m Höhe. Seine Besitzer, Gérard Gribelin und Philipp Gerboson führten in Frankreich große Weingüter und produzierten Grand Crûs – ganz große Gewächse. Als die beiden Winzer 2001 nach Marokko kamen, verliebten sie sich in die Region und blieben.
Hier wird vor allem Cabernet Sauvignon für die Rotweine angebaut. Aber auch Syrah und Tempranillo werden angepflanzt. Für die Weißweine wird vor allem Chardonnay verwendet. Außerdem verwenden sie spezifische Rebsorten wie die Caladoc für die „Vins gris“…
Weinprobe mit Mittagessen auf dem Weingut.
Anschließend geht es weiter zu einem weiteren sehr renommierten Weingut. Nachmittags sind wir zu Gast auf dem Weingut La Ferme Rouge.
La Ferme Rouge befindet sich in einer einzigartigen Lage im Herzen der Region Zaërs, einem der wichtigsten Weinanbaugebiete Marokkos. 45 km vom Ozean entfernt, im Süden von den ersten Ausläufern des Mittleren Atlas begrenzt, erhebt sich die Ferme Rouge in einer Abfolge von Hängen auf 450 m Höhe und profitiert immer noch von einem starken atlantischen Einfluss. Das 300 Hektar große, Weingut hat einen außergewöhnlichen Reichtum an Böden: alter Sand, roter Ton in 30-70 cm Tiefe, Eisenerzlehm auf ton- und kalkhaltigem Untergrund und Schiefer. Ein vielfältiges Terroir und so viele Elemente, die den Weinen der Ferme Rouge Finesse, Struktur und Charakterstärke verleihen. Die größte Gefahr für die Reben geht hier von der Sonne aus, die im Hochsommer die Rebstöcke manchmal auf über 40 °C erhitzt. Tropfbewässerung ist hier unerlässlich, vor allem wenn der Chergui weht, dieser Ostwind aus der Sahara, der die Trauben in kürzester Zeit trocknet.
Es werden nur wenige Pflanzenschutzmaßnahmen durchgeführt, da die klimatischen Bedingungen dem Falschen Mehltau oder dem Echten Mehltau wenig Angriffsfläche bieten.
Um große Weine herzustellen, bedarf es einer perfekten Verbindung zwischen einem einzigartigen Terroir, einer geeigneten Vegetation und leidenschaftlichen Menschen.
Freuen wir uns auf eine interessante Weinverkostung. Anschließend Fahrt ins Hotel in Casablanca.
06. Tag: Am frühen Morgen Transfer zum Flughafen Casablanca und Rückflug nach Frankfurt. Ankunft dort gegen Mittag.